Bad Kleinkirchheim, Kärnten, Österreich (MaDeRe). Eigentlich sollten Wanderer auf Schusters Rappen ihren ersten Nockberg erklimmen. Doch viele, vor allem Flachlandtiroler, lassen sich fahren. Manche greifen bei Sonnenschein und auch bei Regen zu einer Card genannten Karte, um damit erst den Berg hoch und dann mit einem Rad runterzufahren.
Keine Frage, daß sowohl die Karte als auch ein Bergrad etwas bieten, um das Radwegenetz der Radfahrregion Bad Kleinkirchheim mit „15 Mountainbike-Touren“ und sieben sogenannten „Singletrails“ in allen Schwierigkeitsstufen zu nutzen.
Die Sonnenschein-Karte
Damit sei das Fahren in einem Postbus „innerhalb der Gemeinden Bad Kleinkirchheim und der Gemeinde Feld am See bzw. innerhalb von 4 Zonen kostenlos“, heißt es auf der Heimatseite badkleinkirchheim.com im Weltnetz und weiter: „Die Nutzung des Nockmobils kostet im Erlebnisraum Bad Kleinkirchheim – Feld am See bzw. innerhalb von 4 Zonen je Fahrtrichtung und max. 20 Kilometer € 3,00 pro Person. Almziele sind von dieser Aktion ausgenommen.“
Wer also in einem Hotel in Bad Kleinkirchheim wohnt und nicht durch den Ort wandern will, der lasse sich zu einer der Talstationen der Bergbahnen fahren oder fahre selbst und zwar mit dem Rad. Radwege über 700 km und Wanderwege von rund 1.000 km dürfen auch ohne Karte genutzt werden. An der Talstation beim Römerbad wird sogar eine reine Rennstrecke für Radler geboten, die „Bike Parcours Talstation Kaiserburg“ genannt wird.
Der Bergrad-Parcours
Die Fläche für den Bergrad-Parcours dürfte rund 1.000 m² groß sein und liegt direkt an der Talstation der Kaiserburgbahn. Für Kinder und Anfänger wird ein „Training Course“ genanntes Übungsgelände geboten. Der Rundkurs dürfte rund 120 m lang sein und ist breit genug sowie geschottert. Hier und da sorgt ein „mobiles Holzelement“ oder ein fest „verbautes Hindernis“ für Abwechslung beim Geschicklichkeitsfahren nach Augenmaß und Gefühl. Wer davon (noch) nicht genug hat, der greife zum Laufrad. Anspruchsvoller ist ein „Pumptrack“ genannter Rundkurs von 151,30 m, der den Veranstaltern als „Europas größter PARKITECT® Modular Pumptrack“ gilt. Dazu heißt es auf der besagten Heimatseite: „Ein Pumptrack ist eine speziell geschaffene Mountainbikestrecke. Das Ziel ist es, darauf, ohne zu treten, durch Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Der etwa ein Meter breite BikeTrail ist mit Wellen und weiteren Elementen wie Steilwandkurven oder Sprüngen versehen und kann in beiden Richtungen gefahren werden. Geeignet sowohl für Kinder als auch Anfänger.“ Doch wohin mit denen, die richtig Bergradfahren wollen und können?
Der Bad Kleinkirchheimer Flow Country Trail
Sie dürfen das auf dem Bad Kleinkirchheimer Flow Country Trail. Wer diesen über 15 Kilometer hinunterfahren möchte, der reise mit seinem Bergrad hoch. 15 Kilometer? Richtig gelesen, 15 Kilometer und damit ist dieser „Flow Country Trail“ der angeblich „längste seiner Art in Europa“, von den „750 bestens beschilderten Mountainbikestrecken“, wie es auf der Heimatseite Trattlerhof zum Thema Mountainbike-Touren in den Nockbergen im Weltnetz heißt, die es rund um Bad Kleinkirchheim gäbe, ganz zu schweigen. Auf 15 Kilometern gehe es knapp 1 000 Meter bergab, bis man unten in Bad Kleinkirchheim ist, das rund 1 100 Meter über Normalhöhennull liegt. Dabei sollen „Steilkurven, Roller und Drops … für jede Menge Fahrspaß auf der Schotter-Strecke bei maximal acht Prozent Gefälle“ bieten, heißt es in einer Aviareps-Pressemitteilung unter dem Titel „‚Bikerdorado‘ Kärntner Nockberge“.
Wer Abwechslung wünscht, der radle – nicht rase – die „fünf einzigartigen Natur-Single-Trails, die über Stock und Stein mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden durch die Wälder führen“. Alles Bergradpfade sollen „naturbelassen“ sein und „sich individuell miteinander kombinieren“ lassen.
Übrigens kostet eine Bergfahrt Kaiserburg oder Brunnach inklusive Radtransport aktuell 33 Euro für einen Erwachsenen. Mit beispielsweise der Kärnten-Karte müsse man für das Rad derzeit 11 Euro zahlen.
Wer mit E-Bergrädern unterwegs ist, der kann diese im „Bike-Waschplatz“ an der Talstation der Bergbahn grob reinigen und beispielsweise in Trattlers Einkehr wieder aufladen lassen. Für die Radler gibt’s Radler und noch vieles andere mehr.